krakau boot 17017 Teilnehmer waren zu dem von der Sektion Bielsko-Biała organisierten Sprachkurs gekommen: 14 aus Frankreich und 3 aus Deutschland (Sektion Darmstadt). Von Montag bis Freitag war an den Vormittagen von 9:00 – 13:00 Unterricht und an den Nachmittagen unternahmen wir alle zusammen Ausflüge. Wir wurden auf 3 Niveaus von Teresa, Boguś und Basia unterrichtet: Anfänger, Intermediär und Fortgeschritten.

Die Anfänger lernten zunächst die Aussprache einiger wichtiger Wörter wie z. B. dzień dobry (Guten Tag), dobry wieczór (Guten Abend), proszsę (bitte), smacznego (guten Appetit), przepraszam (Entschuldigung), nazywam się (ich heiße), cześć (hallo), sześć (sechs) etc. Im mittleren Kurs wurden u. a. Tage, Monate, Jahreszeiten und Zahlen wiederholt. Im fortgeschrittenen Kurs wurde u. a. die Legende vom smok (Waweldrachen von Krakau) gelesen.

Samstag 9. September
Die Veranstaltung begann am Samstagabend gemeinsam mit den Mitgliedern des Verwaltungsrats und Mitgliedern der Sektion Bielsko-Biała bei einem Gala-Diner. Während des Abends trat eine polnische Folkloregruppe auf, die mit ihren Gesängen und Tänzen die Anwesenden erfreute. Eine Band sorgte dafür, dass das Tanzbein geschwungen werden konnte.

Sonntag 10. September
krakau gruppe fels 250Erste Station dieses Ganztagesausflugs war das auf einer Kalksteinterrasse gelegene Renaissanceschloss Pieskowa Skała. Nach einer Führung durch die Repräsentations- und Wohnräume mit Möbeln aus mehreren Epochen und dem Mittagessen im Schlossrestaurant unternahmen wir eine kleine Wanderung zur nahe gelegenen Herkuleskeule, einem rund 25 m hohen freistehenden Kalkfelsen. Im Nationalpark von Ojców besichtigten wir am Nachmittag die Łokietek-Höhle, wo sich früher ein polnischer König versteckt haben soll. Einen Blick auf die „Kapelle auf dem Wasser“, errichtet über einem Bach, weil es damals verboten war, Sakralbauten auf Erde zu bauen – erhaschten wir aus dem Busfenster auf dem Weg zu einem Wassersägewerk und einer Wassermühle, bei der uns die Herstellung von mąka (Mehl) gezeigt wurde und wir außerdem die Bekanntschaft mit 2 Tieren machten, die sich zwar durch ihre Schnüffel und ihr Grunzen als Schweine zu erkennen gaben, aber ein dickes Wollfell genau wie Schafe hatten.

Montag 11. September
Das Salzbergwerk von Bochnia, seit 2013 Weltkulturerbe stand an diesem Nachmittag auf dem Programm. Eng zusammen gepfercht in einem wackeligen Fahrstuhl ging es 173 m in die Tiefe und dort rittlings auf der Grubenbahn 1,5 km geradeaus zur weltweit ersten multimedialen Ausstellung in einem Bergwerk. Beim folgenden Rundgang kamen wir durch einzigartige Salzkammern, durch alte Gruben mit Originalwerkzeugen und Bergwerksmaschinen. Schließlich erreichten wir die Kapelle der Heiligen Kinga, in der die Kanzel, der Altar und die Heiligenfiguren kunstvoll aus Salz geformt sind und wo unser Führer andächtig den Helm abnahm. Die Route endete in einer Kammer, die 350 m lang und 10-12 m breit ist. Wo noch bis in die 1950er Jahre Salz abgebaut wurde, gibt es heute ein Sportfeld, einen Kinderspielplatz, eine 140 Meter lange Rutsche und ein Restaurant. Es ist auch möglich in der Kammer zu übernachten. Es stehen Betten, Kissen und Schlafsäcke zur Verfügung. Die salzreiche Luft des Bergwerks soll gut für die Gesundheit sein.

Dienstag 12. September
krakau krippe 250Das Ausflugsziel war an diesem Tag die Altstadt von Krakau (Stare Miasto), um bei einer französischen Führung den Wawel mit seiner Kathedrale und seinem Schloss, die Universität, den Marktplatz mit den Tuchhallen und der Marienkirche und andere Sehenswürdigkeiten kennenzulernen. Da wir beide schon vor 7 Jahren in Krakau waren, nahmen wir nicht an der Führung teil, sondern besuchten das ethnografische Museum in Krakau, vor allem wegen der berühmten Weihnachtskrippen.

Mittwoch 13. September
krakau kazi 250Unser Ausflugsziel war das Jüdische Viertel von Krakau. Wir trafen uns mit unserer französischsprechenden Führerin vor dem ethnografischen Museum. Sie erzählte uns viel über die Geschichte der Juden und jüdischen Gebräuche und führte uns an mehreren Synagogen und wichtigen Plätzen von Kazimierz vorbei. Sie ging mit uns auch in den Stadtteil Podgórze, zum Platz der Ghettohelden, wo über ein Dutzend leere Bronzestühle installiert sind zur Erinnerung an Juden, die in Konzentrationslager gehen und alle ihre Habseligkeiten einschließlich Stühle auf dem Platz zurücklassen mussten. Bevor wir zum Hotel zurückfuhren, kehrten wir in ein Klezmerlokal ein und lauschten der Klezmer-Musik.

Donnerstag 14. September
Ein Ausflug auf der Weichsel sollte bei unserem Aufenthalt nicht fehlen. So bestiegen wir am Nachmittag in der Nähe des Wawel 2 Schiffe, besser gesagt eine Art Gondeln, die uns nach Tyniec brachten. Für Stimmung auf den Gondeln sorgte Soplica Wiśniowa, ein Sherry-Wodka. Vorbei am Kloster Bielany erreichten wir eine Schleuse und kurz darauf die auf einem Hügel gelegene Benediktinerabtei Tyniec und genossen von dort oben einen wunderschönen Blick auf die Weichsel.

Freitag 15. September
Nach einem verkürzten Unterricht besuchten wir das fußläufig erreichbare Sanktuarium Bożego Miłosierdzia (Sanktuarium der Barmherzigkeit Gottes), einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Polens mit einer „Papstallee“ und Klosterkapelle, einer Basilika, in deren Untergeschoss ausländische Pilgergruppen in fünf Kapellen die Heilige Messe feiern können, sowie in einem Museumsteil die noch blutverschmierte Tunika, die Johannes II beim Attentat in Rom getragen hatte. Beeindruckend groß und modern gestaltet war das Zentrum Johannes Paul II.
Zur Abschiedsfeier mit unseren Lehrern waren wiederum Mitglieder der Sektion Bielsko-Biała gekommen. Die Sprachkurslehrer bekamen von den Sprachkursteilnehmern Geschenke überreicht, Marian Fabian, der Präsident von EUROJUMELAGES übergab den Sprachkursteilnehmern Diplome.

Samstag 16. September
Nach dem Frühstück hieß es Abschied voneinander nehmen. Das Wetter hat in dieser Woche prima mitgespielt. Wir hatten Sonnenschein und zum Teil Temperaturen bis zu 25°, während es in Deutschland kühl war und regnete. Bei uns hat es nur an einem Abend geregnet.
Wir möchten uns hiermit nochmal bei den Lehrern bedanken, sowie bei Jola & Jurek, die den Sonntagsausflug für uns organisiert hatten und auch zum Abschiedsabend gekommen waren sowie bei Marian & Ula für die Begleitung beim Sonntagsausflug und für die Teilnahme am Abschiedsabend. Vor allem möchten wir uns auch bei Teresa bedanken für die vielen Übersetzungen vom Polnischen ins Französische bei den Ausflügen und im Hotel.

Dziękuję bardzo za wszystko!

Irmi & Alfred Corbet