Herrlicher Sonnenschein begleitet uns bei den Stadtführungen in Mainz.  Hier auf dem Marktplatz vor dem DomZu einem Treffen vom 27. bis 29. April 2018 waren in diesem Jahr die Mitglieder der nord- und westdeutschen Sektionen nach Mainz eingeladen.
Die Veranstaltung mit 36 Teilnehmern begann um 16 Uhr mit dem Besuch des Gutenbergmuseums und anschließender Stadtführung “Das goldene Mainz und seine Sehenswürdigkeiten“. Unsere Gästeführerinnen gaben uns viele Informationen und Einblicke zur Erfindung des Buchdrucks und zur Baugeschichte des Mainzer Doms. 

An der Führung, sowie an dem anschließenden Abendessen beteiligten sich auch die stellvertretende Vorsitzende Hildegard Winkler und die Vorsitzende Birgit Gersdorff der Sektion Mainz mit Ehemann.
Nach dem gemeinsamen Essen ließen die Jumeleure den Abend auf unterschiedliche Weise ausklingen. Besonders reizvoll war da ein Spaziergang über den schönen Rheinpromenadenweg bis zum Mainzer Weinfest. Hier konnte bei einem Glas Wein am Rheinufer, mit Blick auf die vorbeiziehenden Schiffe und die Beleuchtung am gegenüberliegenden hessischen Ufer, auch die für einige Jumeleure stressige Anreise nach Mainz vergessen werden.

Gruppe vor dem "Paulaner" in Wiesbaden Der Samstag war für einen Tagesausflug nach Wiesbaden vorgesehen. Auch hier wurde uns von engagierten Gästeführerinnen die Stadt nahe gebracht. Der Rundgang begann in zwei Gruppen ab dem Marktplatz im Herzen der Stadt, zum Kurpark mit seiner besonderen Gartengestaltung, vorbei an imposanten Hotelbauten, zu dem 69° C heißen „Kochbrunnen“. Wir erhielten viele Informationen über die große Zeit der Bäderreisen vor dem 1. Weltkrieg.Der Rundgang endete für beide Gruppen am „Paulanerbräu“ zum Mittagessen und einer verdienten Pause. Bezüglich der Qualität des Essens und einer freundlichen Bedienung blieben keine Wünsche offen.

Aber schon bald rief die Organisatorin zum Aufbruch, der Neroberg wartete auf uns. Nach ein paar Stationen mit dem Bus waren wir an dem kleinen Bahnhof der Nerobergbahn angekommen. Die Nerobergbahn wird von einer raffinierten Technik angetrieben. Mittels eines ausgeklügelten Wasserballastsystems ziehen sich die Wagen, gesichert durch Zahnräder, gegenseitig den Berg hinauf. Bereits 1888 machte die Nerobergbahn ihre erste Fahrt und auch wir fahren in den original erhaltenen Wagen in den leuchtenden Stadtfarben Blau und Gelb Wiesbadens Hausberg hinauf.
die russisch orthodoxe Kirche auf dem Neroberg bei WiesbadenOben angekommen geht der Weg für uns auf der anderen Seite leider wieder bergab Aber wir wollen die Russisch-Orthodoxe Kirche „Kirche der heiligen Elisabeth in Wiesbaden“ besichtigen. Eine prächtige kleine Kirche mit fünf vergoldeten Zwiebelkuppeln, die im russisch-byzantinischen Stil für die sterblichen Überreste der aus St. Petersburg stammenden Gattin Herzog Adolfs, Großfürstin Elisabeth Michailovna und ihrem Kind, geschaffen wurde. Die Großfürstin war im Alter von 18 Jahren bei der Geburt ihres Kindes gestorben. 

Bevor der Rückweg mit Nerobergbahn, Bus und S-Bahn wieder zurück nach Mainz ging, haben wir uns im Gartenkaffee „Am Turm“ bei Kaffee und Kuchen erst etwas erholt. Wieder in unserer Unterkunft, dem IBIS-Hotel, angekommen blieb Zeit für einen Kleiderwechsel, bevor wir den Abend im Restaurant „Eisgrub-Bräu“ ausklingen ließen. Die Brauerei hat eine zünftige Einrichtung und gutes, deftiges Essen.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass das IBIS-Hotel, das von der Vorsitzenden der Sektion Mainz empfohlen wurde, eine gute Wahl war. Die Altstadt von Mainz und auch der öffentliche Bus und Bahnverkehr ist von hier aus fußläufig zu erreichen. Ein wahrer Segen, in Mainz nicht auf das Auto angewiesen zu sein. Parken ist teuer.

Nach dem Frühstück am Sonntag mussten sich einige Teilnehmer leider schon verabschieden. Für die anderen boten sich noch der Besuch des nahe gelegenen „Museum für Antike Schifffahrt“ und auch die Besichtigung der Chagall-Fenster in der St. Stephan-Kirche an.

Das „Museum für Antike Schifffahrt“ ist in der ehemaligen Lokomotiv-Reparaturwerkstatt der Hessischen Ludwigs-Eisenbahn untergebracht. Jetzt kann man hier gut erhaltene Überreste der spätrömischen Rheinflotte und auch viele Schiffsmodelle besichtigen. Ein lohnender Besuch, der für die Dauerausstellung auch noch kostenlos ist.

Ausschnitt aus einem Chagall-Fenster in der St. Stephan-Kirche Lange wollen wir uns nicht in dem Museum aufhalten, denn in der St. Stephan-Kirche werden nach dem Gottesdienst die Chagall-Fenster in einer Kurzführung erläutert. Wir sind auch pünktlich vor 12.00 Uhr angekommen, aber an diesem Sonntag feiert der Bläserkreis sein 50jähriges Jubiläum und die Gemeinde die Fertigstellung vor 40 Jahren des ersten Chagall-Fensters. Es werden noch einige Festansprachen gehalten. Unter anderen auch von Monsignore Klaus Mayer, der Marc Chagall dafür gewinnen konnte, für die Stephankirche die Fenster zu gestalten. Wir müssen geduldig warten. Erfreulich, am Ende erhalten alle Kirchenbesucher die allgemeine Einladung zum anschließenden Sektempfang. Das stand nicht in unserem Programm, wurde aber trotzdem gern wahrgenommen.

Der Gottesdienst endete mit dem „Feierlichen Einzug der Ritter des Johanniter-Ordens“ des Komponisten Richard Strauss, gespielt vom Bläserkreis. Danach erfuhren wir vom Gästeführer die außergewöhnliche Entstehungsgeschichte und die Darstellung der Ereignisse der biblischen Geschichte des alten Testaments auf den sechs Kirchenfenstern im Chorbereich. Monsignore Mayer war auch der Pastor der Gemeinde während des Wiederaufbaus der Kirche nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges. Sein Ziel war, ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung zu setzen. Es gelang ihm in vielen Gesprächen die Vorbehalte des Künstlers Marc Chagall – der Jude war – zu überwinden. Als Ergebnis können wir heute ein in Deutschland einmaliges Kunstwerk bewundern.

Mit diesen bewegenden Eindrücken endete unser Treffen.
Denen, die in Mainz dabei waren, „Auf Wiedersehen im Jahr 2019“ und allen dann noch dazu kommenden „Herzlich Willkommen“.

Wolfgang und Annelies Radermacher